| Architektur-Retrospektive |

Haus Dellacher | Raimund Abraham

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Die Villa aus den 60er Jahren ist eines der Frühwerke Abrahams und sein einziges Einfamilienhaus in Österreich. Das Haus gilt bis heute als viel diskutierte Ikone der klassischen Moderne. Lange bevor er mit der Planung des österreichischen Kulturforums in New York befasst wurde, entwarf er für einen befreundeten Oberwarter Fotografen dieses Haus, das mittlerweile unter Denkmalschutz steht. Die Villa steht zudem seit Jahren leer und ist mittlerweile äußerst renovierungsbedürftig.

Neben Charakteristika elementarer Architektur ließ Abraham auch den Raumplan von Loos und asiatische Elemente in den Entwurf mit einfließen. Während sich der Loos’sche Einfluss anhand von Ebenensprüngen und nischenartigen, holzverkleideten Einbauten bemerkbar macht, setzt Abraham seine vom Zen inspirierten Ideen im Essraum um: Dem Prinzip der Verinnerlichung folgend, verweigert der Raum den Ausblick in das Tal und öffnet sich stattdessen nach oben. Zudem befindet sich am Ende der Terrassenlandschaft ein Essigbaumhain, der aufgrund seines Umfangs sicherlich aus der Bauzeit stammt und Teil des komplexen Gesamtprogrammes war. Mit zweigeschoßigen Arkaden und dem weißen Putz schafft es auch einen klaren Bezug zu den burgenländischen Hofhäusern.

Anhand dieses Baujuwels wird noch bis 26. Februar in der Ausstellung „Bedrohte Moderne Burgenland“ in der neuen Architekturgalerie contemporary in Eisenstadt aufgezeigt, dass es längst Handlungsbedarf gibt, um den fahrlässigen Umgang mit diesem unwiederbringlichen Wert aufzuhalten und die Zukunft dieses Meisterwerks zu sichern.

Superscape 2014

JP Immobilien schreibt 2014 erstmals einen Innovationspreis für visionäre Architektur- und Stadtentwicklungskonzepte aus.

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Im Fokus der ersten Edition steht das Zusammenspiel privaten Wohnraums und urbanen Kontexts aus interdisziplinärer Perspektive betrachtet.

Diplomierte ArchitektInnen, RaumplanerInnen, LandschaftsarchitektInnen und DesignerInnen sind bis 31. März 2014 aufgefordert, in einfacher Form ihre Visionen und Konzeptskizzen zum diesem Thema einzureichen. Dieser Zeitraum wird von Diskussionsrunden und Vorträgen begleitet, die der Vertiefung der Thematik und dem Austausch von ExpertInnen, AkteurInnen und BewohnerInnen dienen. Die Zielsetzung ist es, gemeinsam relevante Fragen an das Themenfeld der Architektur und Stadtplanung auszumachen und Lösungsansätze für die künftige Stadtentwicklung zu suchen, potenziellen EinreicherInnen Impulse zu geben sowie die öffentliche Diskussion und Bewusstseinsbildung anzuregen.

Nach Ende der Einreichphase wählt die Fachjury aus den eingereichten Konzepten eine Shortlist, die eingeladen wird, ihre präsentierten Ansätze weiter zu vertiefen.

Das zweistufige Verfahren zielt auf einen möglichst fairen Umgang mit geistiger Arbeit ab, indem der Arbeitsaufwand für die EinreicherInnen in der ersten Phase gering gehalten wird.

Die feierliche Preisverleihung findet im Oktober 2014 statt.

Der Preis ist insgesamt mit 30.000 € dotiert und wird in Folge zweijährlich vergeben.

| Architektur-Shortcuts |

Das Gold des Az W. Die Sammlung

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Ab kommenden Donnerstag, den 21. März präsentiert das Architekturzentrum Wien zum 20jährigen Jubiläum in einer Sonderausstellung die interessantesten Sammlungsobjekte.

Die Jubiläumsausstellung dokumentiert mit Entwurfszeichnungen, Plänen, Skizzenbüchern, Fotos und Modellen wichtige Epochen in der Geschichte der österreichischen Architektur, darunter herausragende Entwürfe, wegweisende Gebäude, bisher wenig bekannte Kleinode und einzigartige Werke von vorrangig österreichischen ArchitektInnen. Die Ausstellung zeigt nicht nur die Highlights aus der Sammlung des Az W, sondern sie gewährt den BesucherInnen auch einen umfassenden Blick hinter die Kulissen der Archivtätigkeit, auf die Fundorte der Vor- und Nachlässe und die Werkzeuge, die für die Bearbeitung vonnöten sind.

Die Ausstellung läuft bis 22. Juli 2013. Weitere Infos: AzW & Die Sammlung online

Die Zukunft des Bauens

Das fünfte Symposium der Veranstaltungsreihe “DETAIL research – Building the Future” widmet sich der Plusenergie und E-Mobilität…

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Die Energiewende ist in aller Munde, doch was bedeutet sie in der praktischen Umsetzung? Verkehrs- und Energiesysteme wandeln sich zu dynamischen urbanen Netzen. Wie wirken sich energetisch autarke Gebäude und neue Mobilitätsformen auf unser bauliches und gesellschaftliches Umfeld aus? Sind Energieplusgebäude und E–Mobilität heute schon bereit für den Schritt vom Pilotprojekt zum Massenmarkt?

Diesen und weiteren Fragen rund um die Verknüpfung und Bedeutung von Plusenergiegebäuden und neuen Mobilitätsformen gehen Experten am 15. November in Hamburg in 20-minütigen Kurzvorträgen auf den Grund.

 

Programm
14.00 Uhr: Einführung
Dipl.-Ing. Guido Hagel, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung
14.15 Uhr: Hamburgs Elektromobilitätsstrategie
Peter Lindlahr, hySOLUTIONS GmbH, Leitstelle der Elektromobilitäts-Modellregion Hamburg
14.45 Uhr: Lernen aus Modellprojekten – Energetische und ökonomische Bewertung
Prof. Dr.-Ing. Karsten Voss, Universität Wuppertal
15.15 Uhr: Zeitalter der positiven Energiebilanzen erreicht – Konzepte aus der Praxis
Dipl.-Ing. Hans Erhorn, Fraunhofer-Institut für Bauphysik
15.45 Uhr: Pause
16.15 Uhr: Öffentlichkeitswirkung von Plus-Energie-Häusern
Dipl.-Ing. Dieter Blome, Technische Universität Hamburg-Harburg
16.45 Uhr: Energie- und Klimaschutzkonzepte
Dr.-Ing. Klaus-Dieter Clausnitzer, Bremer Energie Institut
17.15 Uhr: Stadt im Klimawandel: Nachhaltige Energieerzeugung im urbanen Raum
Karsten Wessel, IBA Hamburg
Moderation: Christiane Sauer, DETAIL research

Die Veranstaltungsreihe wurde von der interdisziplinären Kommunikationsplattform DETAIL research gemeinsam mit der Forschungsinitiative Zukunft des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) initiiert.

„Reduce, Reuse, Recycle“

Wie man die baulichen Ressourcen in Zukunft sichert…

Architektur Biennale 2012
© RRR / Erica Overmeer

Der Kommissar des deutschen Pavillons auf der 13. Internationale Architekturausstellung La Biennale di Venezia, Architekt Muck Petzet stellt sich heuer der Herausforderung, ein Umdenken und ein Bewusstsein zur Wiederverwertung zu schaffen.

Dem Motto folgend sind Architekten dazu aufgefordert, Bestehendes wiederzuverwerten, Baumaterialien zu reduzieren und womöglich einen neuen Baustil, der der Energiewende entsprechen kann, zu erschaffen.

Diskutiert wird darüber, wie sich die in der Energiebilanz negativ auswirkenden Faktoren wie Materialherstellung, Transport und Montage sowie der Abbruch von Gebäuden vermeiden lassen. Man geht davon aus, dass es sogar zu einem Verzicht auf Architektur führen kann, denn wer nicht baut, verbraucht keine Energie.

Im deutschen Pavillon werden anhand von 16 Positionen und Strategien das hohe schöpferische und architektonische Potenzial, das in einem affirmativen Umgang mit Bestand liegt, aufgezeigt.