| Architektur-Shortcuts |

„Reaching for the Sky“

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Heute um 18 Uhr wird der VIENNA DC Tower I im Rahmen einer Pressekonferenz und eines Talks nach rund dreijähriger Bauzeit feierlich eröffnet. Der Entwurf stammt vom französischen Stararchitekten Dominique Perrault, die Ausführung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Wiener Büro Hoffmann-Janz Architekten.

Architekt Dominique Perrault wird ebenso anwesend sein, wie die für diesen Anlass zu einem Talk geladenen Gäste Rudy Giuliani, US-amerikanischer Politiker und ehemaliger Bürgermeister von New York und Buzz Aldrin.

Mit seiner Höhe von 250 Metern und 60 Geschoßen ist der DC Tower das höchste Bürogebäude Österreichs. Das Erscheinungsbild des DC Tower ist vor allem durch die vertikal verlaufenden, geknickten Fassadenbänder und einer schlanken Struktur geprägt, die sich durch die Höhe von 250m und einer Breite von nur durchschnittlich 28 Metern und einer Länge von 59 Metern ergibt.

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Geplant ist auch die Errichtung eines kleineren DC-Towers. Der Baubeginn soll frühestens 2015 erfolgen…

BG/BRG Kufstein

Seit Juni 2013 verleiht ein weiterer Neubau Kufstein einen zeitgenössischen Akzent…

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© David Schreyer

Ein 100 Jahre altes und renovierungsbedürftiges Schulgebäude gab den Anstoß den Bestand zu modernisieren und das Schulgelände um einen Neubau zu erweitern.
Den 2009 ausgeschriebenen Wettbewerb konnte Johannes Wiesflecker mit seinem Entwurf für sich entscheiden. Er konzipierte einen solitären Baukörper, der den denkmalgeschützten Heimatstilbau räumlich erweitert und eine neue Eingangssituation schafft.

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© David Schreyer

Im fünfstöckigen Neubau finden ein Mehrzwecksaal, eine Bibliothek sowie fünfzehn neue Stammklassen und zusätzliche EDV-Klassen Platz. Im Untergeschoß wurde ein Turnsaal errichtet.
Eine Hälfte der Klassenräume ist zur Festung hin ausgerichtet, was den Vorteil bietet, dass bis zum Nachmittag kein direktes Sonnenlicht in die Räume gelangt. Die restlichen Klassenzimmer sind zweiseitig belichtet, wobei eine der südöstlichen Fassade ca. 2,5 m vorgesetzte Wandscheibe und Licht von oben eine ganz spezielle Lichtsituation schaffen. Diese Wandscheibe ist zugleich das prägende gestalterische Element des Neubaus. In Zusammenarbeit mit dem Künstler Karl-Heinz Klopf wurde eine „Zerknitterte Wand“ realisiert, eine dreidimensionale Betonskulptur, die wie ein zerknülltes Blatt Papier vom Dachgeschoss herab bis zum 1. Obergeschoss hängt.

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© David Schreyer

Im bestehenden Gebäude wurde ein Lift eingebaut, die Fenster neu beschichtet und die Elektroinstallationen sowie Teile der Haus- und Brandschutztechnik erneuert. Die Unterrichtsräume wurden auf die gut belichteten Geschosse verteilt, das Dachgeschoss für die Verwaltung und das Untergeschoss für Nebenräume adaptiert. Die Charakteristik des alten Schulgebäudes mit seinen innen- und außenräumlichen Qualitäten blieb so weit wie möglich erhalten.

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Bestand und Erweiterung sind unterirdisch und durch einen eingeschossigen Glastrakt im Erdgeschoß miteinander verbunden.

| Architektur-Retrospektive |

Haus Dellacher | Raimund Abraham

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Die Villa aus den 60er Jahren ist eines der Frühwerke Abrahams und sein einziges Einfamilienhaus in Österreich. Das Haus gilt bis heute als viel diskutierte Ikone der klassischen Moderne. Lange bevor er mit der Planung des österreichischen Kulturforums in New York befasst wurde, entwarf er für einen befreundeten Oberwarter Fotografen dieses Haus, das mittlerweile unter Denkmalschutz steht. Die Villa steht zudem seit Jahren leer und ist mittlerweile äußerst renovierungsbedürftig.

Neben Charakteristika elementarer Architektur ließ Abraham auch den Raumplan von Loos und asiatische Elemente in den Entwurf mit einfließen. Während sich der Loos’sche Einfluss anhand von Ebenensprüngen und nischenartigen, holzverkleideten Einbauten bemerkbar macht, setzt Abraham seine vom Zen inspirierten Ideen im Essraum um: Dem Prinzip der Verinnerlichung folgend, verweigert der Raum den Ausblick in das Tal und öffnet sich stattdessen nach oben. Zudem befindet sich am Ende der Terrassenlandschaft ein Essigbaumhain, der aufgrund seines Umfangs sicherlich aus der Bauzeit stammt und Teil des komplexen Gesamtprogrammes war. Mit zweigeschoßigen Arkaden und dem weißen Putz schafft es auch einen klaren Bezug zu den burgenländischen Hofhäusern.

Anhand dieses Baujuwels wird noch bis 26. Februar in der Ausstellung „Bedrohte Moderne Burgenland“ in der neuen Architekturgalerie contemporary in Eisenstadt aufgezeigt, dass es längst Handlungsbedarf gibt, um den fahrlässigen Umgang mit diesem unwiederbringlichen Wert aufzuhalten und die Zukunft dieses Meisterwerks zu sichern.

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JP Immobilien schreibt 2014 erstmals einen Innovationspreis für visionäre Architektur- und Stadtentwicklungskonzepte aus.

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Im Fokus der ersten Edition steht das Zusammenspiel privaten Wohnraums und urbanen Kontexts aus interdisziplinärer Perspektive betrachtet.

Diplomierte ArchitektInnen, RaumplanerInnen, LandschaftsarchitektInnen und DesignerInnen sind bis 31. März 2014 aufgefordert, in einfacher Form ihre Visionen und Konzeptskizzen zum diesem Thema einzureichen. Dieser Zeitraum wird von Diskussionsrunden und Vorträgen begleitet, die der Vertiefung der Thematik und dem Austausch von ExpertInnen, AkteurInnen und BewohnerInnen dienen. Die Zielsetzung ist es, gemeinsam relevante Fragen an das Themenfeld der Architektur und Stadtplanung auszumachen und Lösungsansätze für die künftige Stadtentwicklung zu suchen, potenziellen EinreicherInnen Impulse zu geben sowie die öffentliche Diskussion und Bewusstseinsbildung anzuregen.

Nach Ende der Einreichphase wählt die Fachjury aus den eingereichten Konzepten eine Shortlist, die eingeladen wird, ihre präsentierten Ansätze weiter zu vertiefen.

Das zweistufige Verfahren zielt auf einen möglichst fairen Umgang mit geistiger Arbeit ab, indem der Arbeitsaufwand für die EinreicherInnen in der ersten Phase gering gehalten wird.

Die feierliche Preisverleihung findet im Oktober 2014 statt.

Der Preis ist insgesamt mit 30.000 € dotiert und wird in Folge zweijährlich vergeben.

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Ein Bürohaus in Lustenau kommt dank elementarer Mittel der Architektur ganz ohne Technik aus…

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Foto: be

Ein schneeweißer Kubus mit 24 x 24 x 24 m Außenkante, der durch geringfügige Versprünge akzentuiert wird, regelmäßig angeordneten Fenstern im Hochformat und einer Wandstärke von 75 cm ist das architektonische Ergebnis des Architekturbüros baumschlager eberle. Damit sorgen sie zu Recht erneut für Aufsehen – das Gebäude kommt aufgrund der Konstruktionsweise, der räumlichen Organisation und eines komplexen Steuerungssystems ganz ohne Heizung, Lüftung und Kühlung aus.

2226 benennt das Temperaturspektrum von 22 bis 26 Grad Celsius, das von den meisten Menschen als angenehm empfunden wird. Die Hülle verfügt über einen zweischaligen Wandaufbau aus jeweils 36 Zentimetern Ziegel, die als Speichermasse dient. Das gesamte Low-Tech-Haus ist so konzipiert, dass möglichst viel Energie in der speicherfähigen Masse gebunden werden kann und ganz ohne Wärmedämmung auskommt. Innen wie außen ist das Gebäude mit reinem Kalk von der Kanisfluh verputzt. Tiefe Fensterlaibungen reduzieren den Wärmeeintrag, innen angeschlagene Lüftungsflügel werden über Sensoren gesteuert, um das Raumklima behaglich zu machen.

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Schnitt + Grundriss: be

Im Inneren des sechsgeschossigen Bürogebäudes wurden um ein offenes Zentrum vier versetzte, gemauerte Körper für Treppen, Lift, Nebenräume angeordnet. Die lichte Raumhöhe beträgt 3,40 Meter, im Erdgeschoss gar 4,50 Meter

Neben fremdvermieteten Räumen und Galerie sowie Cafeteria beherbergt das neue Gebäude mit eine Nutzfläche von 2.421 m² auch die Büroräume der Architekten.

| Architektur-Shortcuts |

Team Austria siegt bei Solar Decathlon 2013

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Foto: LISI – Solar Decathlon Team Austria

Das Team Austria: Vienna University of Technology siegt mit seinem energieautarken Haus L.I.S.I  (Living Inspired by Sustainable Innovation) beim internationalen, universitären Wettbewerb für solares und nachhaltiges Bauen in Kalifornien.

Ausschlaggebend für die Entwicklung des Hofhauses war der weltweit steigende Bedarf an kompaktem, leistbarem und energieeffizientem Wohnraum im städtischen Randbereich. Die textile Außenfassade passt sich flexibel den Bedürfnissen der Bewohner an und erfüllt alle Anforderungen an ein Hightech-Plusenergie-Haus.

In die Gebäudehülle werden Aktiv-Solar-Elemente integriert. Zudem wurde ein komplexes System zum Heizen und zur Kühlung des Hauses entwickelt. Ein interaktives Benutzerhandbuch zeigt anhand audiovisueller Szenarien, wie sich die Energieströme des Hauses unter variablen Bedingungen optimal nutzen lassen.

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Gusswerk

hobby a, CS-architektur, strobl architekten und LP architektur setzen im Rahmen eines moderierten Wettbewerbsverfahrens ihr Werk aus dem Jahr 2005 fort und erweitern erneut das Gebäudeensemble eines alten Gusswerkareals in Salzburg-Kasern zugunsten der Modeindustrie mit vereinten Kräften…

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Foto: Christoph Scheithauer (cs-architektur)

Der fünfgeschossige Neubau, in dem Verwaltungs-, Ausstellungs- und Verkaufsflächen mit Lagerbereichen und Tiefgarage untergebracht sind, wurde als massives Sockelgebäude aus Sichtbeton mit sechs aufgesetzten Kuben mit einer opaken Polycarbonat-Fassade ausgeführt. Das Bauwerk ist in seiner Gesamtheit eingeschossig- und in Teilbereichen zweigeschossig unterkellert. Die Gebäudestruktur der Kuben ist in sechs Bauteile gegliedert (A-F). Bis auf die gekoppelten Bauteile B und C sind alle Kuben durch einen eigenen Erschließungskern ausgestattet.

Ein Schwerpunkt wurde auf die Aufnahme und die Weiterführung der städtebaulichen Qualitäten am Areal mit den vorhandenen Gassen und Wegen gesetzt.

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Foto: Christoph Scheithauer (cs-architektur)

Die flexibel gestalteten Grundrisse mit rauem Loftcharakter setzen die vorhandenen Maßstäbe und Raumprinzipien ebenfalls fort. Gezielt gesetzte Öffnungen akzentuieren zudem den rudimentären Innenraum.

Kulturwerk am See – Norderstedt

Eine Fabrikruine erwachte 2012 als Kulturraum zum neuen Leben… ehemaliges Kalksandsteinwerk, Norderstedt / Hamburg, 2010
Foto: Klaus Frahm

Die Landesgartenschau 2011 gab den Anstoß, das ehemalige Kalksandsteinwerk der Firma Potenberg zu erwerben und sämtliche Kunst- und Kultureinrichtungen der Stadt zu vereinen. Nach den Plänen der me di um Architekten wurden 2009 die umfangreiche Sanierungs- und Ausbaumaßnahmen aufgenommen.

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Um die räumlichen Strukturen und den industriellen Charakter zu erhalten, wurde die Fassade mit Kalksandsteinen zum Teil neu verblendet und die Tore durch große Panoramafenster ersetzt. Der frühere Produktionsablauf dient als Grundlage für die Gestaltung des Grundrisses. Die ehemalige Pressenhalle wurde zu einem Veranstaltungssaal umfunktioniert und steht im Zentrum des Kulturwerks. Zudem wurde ehemalige „Verschiebebahn“ des Kalksandsteinwerks zum Foyer umgestaltet. Analog zur linearen Bewegung der ehemaligen Verschiebebahn lassen sich hier auf den Schienensträngen nun mobile Kassen, Tresen und Sitzbänke in Achsrichtung verrücken. Auf einer Seite der langen Vorhalle schließen sich ein kleiner Saal für Lesungen, Seminare oder Kleinkunst, dahinter der große Konzert- und Theatersaal an. Zur anderen Seite wurde das Foyer verlängert und um einen dreigeschossigen Quader ergänzt. Dieser Erweiterungsbau für die Musikschule Norderstedt komplettiert das Gebäudeensemble.

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Foto: Klaus Frahm

Der weiße Würfel der Musikschule soll dabei der ehemaligen Fabrik als modernes Pendant gegenüberstehen und gemeinsam mit dem Kulturwerk ein Ensemble aus Alt und Neu bilden.

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Foto: Klaus Frahm

Die Ostfassade fungiert als Schnittstelle zwischen Natur und Gebäude, in dem aus der weitgehend geschlossenen Fassade in regelmäßigen Abständen gelochte Kalksandsteine herausgedreht wurden, die es der Natur ermöglichen sich des Gebäudes zu bemächtigen. Um die Wand zur „lebenden Wand“ werden zu lassen, wurden Nisthilfen für Mauersegler, Fledermäuse und Insekten in das Mauerwerk integriert.

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Eine neue Dachlandschaft verpasste das Team von LOSTINARCHITECTURE einem seit 1902 bestehenden Einfamilienhaus in Klosterneuburg.

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Foto: LOSTINARCHITECTURE

Die Bebauungsbestimmungen und die Größe des Grundstücks veranlassten die Architekten, die gewünschte Vergrößerung des Einfamilienhauses in Form eines gefalteten Stahldachs zu verwirklichen. Im ebenerdigen Bestand, der im Rahmen der Erweiterung saniert wurde, wurde der Wohnbereich adaptiert und zum Garten hin geöffnet. Im neuen Dachgeschoß sind ein weiterer Wohnraum sowie ein Schlafbereich und Sanitärräume untergebracht. Die Struktur ist den Architekten zufolge auf die räumlichen Anforderungen und die Behördenregulierungen zurückzuführen und versteht sich als Reaktion auf die Umgebung.

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Foto: LOSTINARCHITECTURE

Sichtschlitze ermöglichten den Wunsch des Bauherrn, das Haus mit mehr Tageslicht zu durchfluten und die Wohnbereiche vor Einblicken zu schützen. Gleichzeitig eröffnet die Form einen vielfältigen Sichtbezug nach außen.

| Architektur-Shortcuts |

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Zum zweiten Mal wird heuer der planlos-Award von der IG Architektur verliehen.

Es können alle Projekte eingereicht werden, die ein einfaches Kriterium erfüllen: Ihnen müssen „die inkompetentesten und planlosesten Entscheidungen der österreichischen Baukulturzugrunde liegen. Erläuterung der IG Architektur: „Es geht bei planlos2013 nicht um mehr oder weniger gelungene Architektur, sondern um die Voraussetzungen, die das Entstehen von Architektur erschweren oder unmöglich machen.“

Die Gewinner der satirisch-ironisch gemeinten Auszeichnung werden bei der planlos2013-Gala am 11. November im Semper-Depot bekannt gegeben.

Bis zum 15. Oktober können jetzt alle interessierten Bürger Nominierungsvorschläge machen.